Schon zum zehnten Mal hatte das Königliche Spiel sowohl Könner als auch Hobbyspieler im Erdgeschoss der Galerie an die Bretter gebracht. Das bewährte Konzept bot erneut ein abwechslungsreiches Programm. Insgesamt kamen 105 Spieler zu den Turnieren, die jüngsten gerade einmal zehn Jahre alt und die beiden ältesten kurz vor ihrem 90. Geburtstag stehend. Nicht nur die Altersstreuung war bemerkenswert, sondern auch die Herkunft der Spieler; denn etliche reisten an aus Husum, Rendsburg, Kappeln, Leck, Bredstedt und Schleswig, um das Event nicht zu verpassen.
Schüler-Turnier
Jürgen Nickel verkündet die Paarungen für die nächste Runde des Schülerturniers.
Bei den Schülern trumpfte Hovhannes Harutyunyan mit 8,5 Punkten aus 9 Partien mächtig auf, wobei er nur gegen seinen Bruder Hayk ein Remis zuließ, als er im Endspiel auf einen sicheren Sieg zusteuerte, aber in Zeitnot einen Turm einstellte. Der 13jährige Armenier spielt für den FSK in der Jugend-Bundesliga. Hinter ihm holte Matthes Bendixen vom Schleswiger SV mit 8 aus 9 „Silber“.
Schülerturnier: Tabelle nach der 9. Runde
Senioren-Turnier
Im Vordergrund die Partie Welk – Dömer, dahinter Boß – Schwarz.
Um die Preise bei den Senioren kämpften zwanzig Spieler, darunter mit Karl Stahl und
Dr. Heinz Meyer zwei erfahrene Schachfreunde, die schon zu den „Urgesteinen“ im Flensburger Schachklub gehören und bereits die Feier zum 90. Geburtstag vorbereiten können. Diese Turniergruppe gewann Arno Urban, vor Jahren vom Dansk Skakklub Flensborg zum FSK gekommen, mit der besseren Feinwertung vor Uwe Jacobsen vom Husumer SV.
Arno Urban gewinnt mit der besseren Buchholz-Wertung.
Blitzschach-Turnier
Für eine Blitzschach-Partie stehen dem Spieler nur drei Minuten pro Partie zur Verfügung. Hinzu kommt ein Bonus von 2 Sekunden pro Zug. Also ein „Wahnsinnstempo“! Hier war Artur Kevorkov nicht zu schlagen, der alle 15 Partien gewann und Reiner Gombert vom Schleswiger SV auf den zweiten Rang verwies.
Partner-Turnier
Im Partner-Turnier kämpften jeweils Zweier-Teams, wobei das Duo Artur Kevorkov und Benjamin Isler vor dem „Gespann“ Jan Madsen und Jörg Gradert ins „Ziel einlief“.
Galerie-Open
Die beiden Spitzenbretter des Galerie-Open: Im Vordergrund Dr. Holger Ohst vom Husumer SV – Hovhannes Harutyunyan vom FSK, dahinter Kläve – Kervorkov
Wie schon in den Vorjahren war das Galerie Open sehr stark besetzt und hatte etliche Spieler aus dem weiteren Umfeld angelockt. Erneut bewies Artur Kevorkov seine Nervenstärke in kritischen Situationen und blieb ebenso ungeschlagen wie Michael Kläve vom Schleispringer Kappeln, der am Ende zwei Remisen mehr aufzuweisen hatte.
Aufgrund der besseren Feinwertung (SoBerg) kann sich Hovhannes den dritten Platz vor Jan Madsen sichern.
Simultan-Veranstaltung
Die Ruhe vor dem Sturm…
Das unbestrittene Highlight der Schachwoche stellte jedoch der Auftritt von Melanie Lubbe dar, der ausgesprochen sympathischen Großmeisterin der Frauen. Am verkaufsoffenen Sonntag aus Braunschweig angereist, zog sie nicht nur die zwanzig Gegner in ihren Bann, sondern auch etliche Zuschauer, die stehenblieben, um einen Blick auf die Stellungen zu erhaschen. Zwar gelang es keinem der Spieler, sie zu bezwingen, aber mit sieben von ihnen einigte sie sich auf Remis, was auch für ihre Gegnerschaft spricht.
Die ersten Züge sind auf dem Brett. Anfangs ist es noch entspannend für die Spieler, aber am Ende rinnt die Zeit!
Prof. Dr. Baldur Kozdon, seit einigen Jahren in Münster zu Hause, hatte erneut eine Mattaufgabe komponiert, die bei Spielern und Besuchern auf reges Interesse stieß. Centermanager Oliver Grünwald ließ im Rahmen der Siegerehrung aus der Box drei Karten mit richtigen Lösungen ziehen, deren Gewinner mit „Gutscheinen des Hauses“ belohnt wurden.
Weiß zieht mit seinen 4. Zug matt!
Hovhannes präsentiert stolz seine Preise für den 1. Platz des Schülerturniers. Im Hintergrund links der 1. Vorsitzende und der Centermanager.
Das Centermanagement der Flensburg Galerie hatte wiederum die Schachwoche mit Unterstützung des Flensburger Schachklubs hervorragend präsentiert. Bereits am Eingang machten Schachfiguren von enormen Ausmaßen auf den Event aufmerksam. Stellwände brachten den Besuchern die Geschichte des Flensburger Schachklubs von 1876 nahe, und Vitrinen mit Ausstellungsgegenständen faszinierten manchen Betrachter.
Originaltext von Jürgen Nickel, Pressewart des FSK v. 1876 e.V.